Hier
kommt eine Nachlese
zum "Stausee-GT 25". Da schnupperte ich vom 29. bis 31.7.2016 hinein.
Auf diesem "Ghostwriter-Treff" = GT trafen sich Pseudos, die nicht aktuell in Perplex schrieben, sondern
früher in verschiedenen Pseudozeitungen aktiv waren. Sie hatten das
Schreiben in einer Pseudozeitung beendet, blieben aber dem jährlichen
Treffen auf diesem Zeltplatz treu.
Im Text
überlege ich schon, was ich im Folgejahr dort mache - experimentelle
Cocktails, Batik, Papierschöpfen, Speckstein-Bearbeitung. Im Ergebnis
fehlten meinen Ideen dann 2017 aber die Erwachsenen. Ich unternahm 2017
nur mit den Kindern des Zeltlagers einiges. So schwamm ich 2017
viel wie nie in meinem Leben vergnügt im See -
es war das "Jahr der Schlammschlachten", Die Kinder, die mit
mir herumplantschten und schwammen, hörten nicht auf, sich mit dem
Bodenschlamm des Sees zu bewerfen und zu bemalen.
2018 fuhr
ich mit dem Konzept zum Stausee-GT, dass wir uns bemalten und fernab vom
Zeltlager (dort war laute Musik verboten) trommeln. Ich traf aber auf
zumindest eine mobbende Mutter, die mich verdächtigte, ein
Kinder-Verderber zu sein. Ein Mobber reicht ja schon, um eine soziale
Struktur anstrengend zu machen. Ich unternahm nur Solo-Aktionen. Die hätte
ich auch anderswo machen können. 2018 wurde mein letztes Jahr am Stausee.
Auf dieser Seite
sind drei Fotos vom Stausse-GT 2016 - da hatte das Beisammensein noch
keine Risse - in ihrer Original-Breite, aber oben und unten schmal
geschnitten. |
Spielfreudige Gesellen: Vergesst den
See nicht. Zwei Sorten Pseudos
haben offenbar bis 2016 überlebt: Die einen treffen sich nicht, schreiben
aber. Die finden sich in "Perplex". Die anderen schreiben nicht, treffen
sich aber. Die kommen beim "Stausee-GT" zusammen.
Eine Truppe Erwachsene, die Spiele
anbietet, bei denen ich gerne mitspiele, und die manchmal mitmacht, wenn
ich frage: "Wolln wir ein Spiel spielen?" - das habe ich gesucht und so
ungefähr beim Stausee-GT gefunden.
Wobei meine Spiele auch beim Stausee-GT
zuerst mal Kinder brauchen. Offenbar sind meine Ideen nun mal kindisch,
und die Ideen für weitere Stausee-GTs sind es auch. Aus einer Plauderei in
"Perplex" mit Dr.Acula heraus hatte ich elf Tuben Acrylfarben
mitgebracht, elf Pinsel und zwei Bettlaken-Leinwände - eine davon riesig,
aus drei Stücken zusammengenäht und schon mal bei einer anderen Aktion als
"Weiße Wand" im Einsatz. Die Riesenleinwand sollte nun zum "Größten
GT-Kuhpong des Jahres" gestaltet werden. Die kleinere Leinwand - ein
normales Bettlaken - diente als Malpalette, auf die wir Farb-Berglein
ausgossen und nach Laune zu neuen Farben mischten. Das Gras des
Zeltplatzes war der geduldige Untergrund - ein wenig Farbe suppt da schon
mal durch die Laken.
Schon als ich die Laken ausbreitete, kamen
die Kinder herbei. Ich gab eigentlich nur den Impuls "Wir brauchen zum
Einstieg den Umriss eines kleinen und eines großen Menschen auf dem Laken,
indem sich zwei Menschen drauflegen und wir ihre Umrisse zeichnen". Die
Kinder legten sofort los, hatten Vorschläge in so viele Richtungen, wie
Kinder da waren, und einigten sich aber ganz wunderbar. Leni war das
kleine, ich das große Menschenmodell. Die Umrisse wurden je nach
Kinderansicht zum Alien, zum Raumfahrer, zu Pipi Langstrumpf und zu
was-weiß-ich ausgemalt.
Erst als dem kleinen Menschen noch ein
gelber Kopf und dem großen Menschen etwas schwarze Farbe fehlten,
schlafften die Kinder ab - und ich griff, nach einer Dreiviertelstunde
reinen Zuschauens, erstmals selbst zum Pinsel, malte den Kopf und die
schwarze Fläche aus. Das wiederum reichte, damit die Kinder erneut Energie
bekamen und bis zum Schluss an der Anfertigung des Riesen-Kuhpongs
schöpferisch dranblieben. Erst das nun von den Kindern mit Bildimpulsen
gefüllte Laken war nach meinem Eindruck imstande, die Erwachsenen auf dem
Zeltplatz anzuregen. "Malt euer Autogramm als Pseudo drauf, gerne mit
einem Bildchen dabei" bat ich, und bald umstanden wir fachsimpelnd und
eben auch malend das Werk. Gut war Holzwurms Idee, einen Leiter
anzuschleppen - das Riesengemälde war in der Malphase nur von oben zu
porträtieren. Der Kuhpong wurde sehr genau fertig - jede Lücke war
schließlich mit Autogrammen gefüllt, aber die Maler mussten auch nicht
drängeln.
Die Trocknungsphase schloss sich an - bei
Acrylfarben sind das etwa zwei Stunden. Ich meine mich zu erinnern, dass
wir da Wasserschlachten hatten und eine Aufblas-Insel bevölkerten.
Anschließend war der Tag immer noch hell. Das große Küchenzelt ermöglichte
nun die Feier des Kuhpongs in voller Pracht: Mit zwei Kabelbindern (die
hielten) und zehn Gaffa-Band-Klebestellen (die rutschten über Nacht ab)
befestigten wir das Riesentuch an einer Küchenzelt-Wand und testeten schon
mal die Idee für den Folgetag: Dass sich Pseudos in die zwei Gestalten auf
dem Laken hineinstellen und einander - wie es auch die gemalten Figuren
taten - die Hände reichten. Am Folgetag fanden sich auch tatsächlich
sieben posende Pärchen. Ein feines Foto-Souvenir! |
Ich musste
ja bald wieder fahren - keinen Urlaub genommen - und bekam aber zwei Dinge
mit, an denen ich beim nächsten Mal nach Möglichkeit teilnehmen möchte:
Das Geocacher-Treffen und die Cocktail-Bar. Während ich als Freund
von Likören zumindest auf diesem Stausee-GT der einzige war - die andern
sprachen dem Whisky, dem Bier, dem Pernod und dem Wein zu - werden wir
beim Herstellen von Cocktails wohl eine gemeinsame Schnittmenge finden.
Die Rezepte im "Campheft 25" zum diesmaligen Stausee-GT gefallen mir! Von
mir sind da in einem nächsten Stausee-GT "Cocktail-Versuchsreihen zum
Klären der Schwelle zwischen schrecklich und geil" zu erwarten....
Und die Fortsetzung der Malaktion? Da denke
ich nacheinander an ein Bearbeiten von Speckstein, an das Herstellen von
eigenem Papier und schließlich an Batik-Shirts. Nur ein Angebot davon pro
GT käme von meiner Seite - andere dürfen aber gern einen Gedanken
übernehmen und weiterspinnen. Bei allen drei Angeboten werden, wenn es so
läuft wie jetzt beim "größten Kuhpong des Jahres", zunächst die Kinder
anspringen. Schön, dass es eben solche Kinder zuhauf gibt im Stausee-GT -
das dadurch vielleicht eine längere Zukunft hat als "Perplex", welches
nach derzeitigem Stand schrittweise eine Versammlung von Methusalems wird.
Das Wasser schließlich: Als Neuankömmlinge
schwamm ich an jedem Tag im Stausee herum. Die erwachsenen "Profis" im
Camp hingegen blieben nach meinem Eindruck weitgehend trocken. Mal ganz
vage meine ich, ein wasserhaltiges Spiel auch unter Einbezug von
Erwachsenen müsste im See möglich sein, bei dem all die Schwimmutensilien,
die ich sah - zwei Kajaks und fünf große Aufblasgegenstände, das ist doch
schon mal ein stolzes Angebot.
Soweit, so kurz dabei, doch erfreut und
angeregt grüßt am 2.8.2016 Nemo |
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