Bonbons
aus dem Urknall
Wir müssen die Welt lecker machen. Wir sollen dabei
aber stetig wissen, dass wir die Welt schönreden - für Kinder, für Naive.
Die Welt ist böse, vergesst das nicht in den Momenten des schönen Sexes
und des guten Glaubens. Macht keine Gesetze, die fordern, dass Menschen
gut sind. Ihr werdet scheitern.
......................
Das Universum sehe ich als jene
irrwitzige Welt, in der wirklich wird, was möglich ist. Geplant war da
nichts. Es war eine stille Geburt, gezeugt von dem, was bereits wirklich
ist, wenn noch gar nichts ist: Die Naturkonstanten.
Diese Gegebenheit "c" (konstante
Ausweitung des Wahrscheinlichkeitshorizontes um einen Materiepunkt. Damit
das fassbar wird, als "Lichtgeschwindigkeit" bezeichnet), Die Zahl Pi, die
uns jeder Kreis kichernd anbietet - die aber nicht im Zahlenstrahl steckt.
Und noch eine Handvoll solcher Existenzen, denen es egal ist, ob da eine
Zeit tickt und eine Gravitation sich auswirkt. Die einfach da sein müssen.
Die verwoben werden von Spielregeln, die das Mantra des Universums singen.
Das Mantra des
Universums, gesungen von drei mit einem Tuch verhüllten Gestalten:
"Wir können nie Null sein. Die
Null haben Geschäftsleute erfunden".
Und "Unendlich gibt es nicht.
Alles ist zu jeder Zeit endlich. Aber in jedem Moment anders".
Und dann der unglaubliche dritte
Gesang der blinden Schöpfungsgebärer: "Es gibt keinen Zeitstrahl. Es
gibt nur Momente.
Was vergangen ist, wird komplett unzugänglich. Was die Zukunft bringt, ist
exzessiv offen."
Umgeben von solch blinden uninteressierten Göttern
(die ich aber gerne für euch singen lasse) tauchte, lamentierend, leidend,
ratlos und stur nach langer
blinder Evolution die Menschheit auf. Jubelt! Hosiannah! Haha! Aber betet
nicht, dass da draußen jemand euch hilft. Schaut, wie ihr den Planeten in
Ordnung bekommt. Woanders seid ihr zu wenig lebensfähig.
......................
Der Regen, der Fluss, das Meer - und
was kommt dann? Nebel.
Das Diktat der Zeit: Immer gibt es
alle Wahl. Doch immer nur ein Ergebnis pro Moment.
Was ist das schon, „Zeit“? Eine
Suppe, ein Angebot, eine Strafe, etwas Endliches, etwas Nerviges,
Störendes. Ich meine vor allem: Etwas Fehlendes :-)
Alle Würfel sind gleich. Alle
Würfel-Würfe führen aber zu verschiedenen Ergebnis-Ketten.
Mit allem ist alles zunichte zu
machen. Nichts kann man aber nicht zu Allem machen.
Stell dir vor, du gehst in dich, und
da ist nichts.
........................
Was macht das Ich im Nichts?
Es sucht.
Was sucht das Ich im Nichts?
Seine Existenz.
Und findet es die?
Im Prinzip ja. Aber,
aus hinreichend Entfernung betrachtet,
bleibt sie doch wieder ein
Nichts.
..........................
Ich bin ein Körper, in dem ein
Funken Geist klarzukommen versucht mit Körper, Umwelt und sich selbst.
Mein Körper war bei der Geburt
alles. Später dann konnte ich ihn zunehmend zur Umsetzung meines Geistes
nutzen. Allerdings akzeptiert dieser Geist, dass ihn die Gene treiben. Und
die sind ziemlich körperlich.
Erkenntnisgewinn ist zu
neunundneunzig Prozent Filterleistung.
Frage eines Studenten der
Philosophie oder der Religion: „Ich finde
mich in allem und komme so zur Frage: Und wer bin da drin eigentlich ich?“ Antwort
vom Professor: "Du bist dein Destillat von allem."
Ich stelle mir eine im Kreis
verlaufende künstlerische Performance vor, in der kaputte Dinge heil
werden. Das tröstet die Performer nicht: Ständig geht kaputt, was sie für
heil halten.
Sehnsucht ist nicht außer sich. Die
ist in sich. Außer sich ist Extase.
Kannst du bitte das Wiederholen
wieder holen?
"Der Freiheit späte Frucht ist die
Selbstgenügsamkeit" - das halte ich mit Betonung auf "spät" für einen
tauglichen Spruch. Wer umgekehrt herum selbstgenügsam startet, gelangt
nach meiner Einschätzung nur eingeschränkt zu Freiheit.
|